Politikwissenschaft als etablierte wissenschaftliche Disziplin geb es vor 1990 in Russland bzw. der Sowjetunion nicht. Für die vergleichsweise junge Disziplin ist daher internationale Zusammenarbeit und Hilfestellung durch etablierte politikwissenschaftliche Einrichtungen von kaum zu überschätzender Bedeutung.

Im konkreten Projekt geht es um die konzeptionelle Entwicklung der erst seit 1998 bestehenden Fakultät für angewandte Politologie der Hochschule für Wirtschaft Moskau. Der Studiengang ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Fakultät und zum weiteren Ausbau der Disziplin Politikwissenschaft in Russland. 

Seitens der Hochschule für Wirtschaft und der Fakultät für angewandte Politologie besteht großes Interesse an dieser Zusammenarbeit. Der geplante deutschsprachige Aufbaustudiengang umfasst Kurse zur deutschen, europäischen und internationalen Politik, Kurse zur Policy-Analyse und zur öffentlichen Verwaltung sowie auch praxisorientierte Programmteile.

Ein mit den Programmen anderer politikwissenschaftlicher Einrichtungen kompatibler Lehrplan und ein angesehener Studienabschluss sind erklärtes Ziel beider Partner.

Durch die gemeinsame Erarbeitung des Lehrplans und der Sprach- und Landeskurse sowie durch einen Studienaustausch wird eine Anbindung der jungen russischen Politikwissenschaft an den deutschen und internationalen politikwissenschaftlichen Diskurs erhofft.

Die Partner wünschen eine mit der Einführung des DSG einhergehende Überarbeitung der bereits bestehenden Bachelor- und Magister-Studiengänge.

Der Deutsche Akademischer Austauschdienst (DAAD) unterstützt den Antrag des "Aufbaustudiengangs Politologie in deutscher Sprache", einem gemeinsamen Projekt des Otto-Suhr-Instituts (Freie Universität Berlin) und der Fakultät für angewandte Politologie (Staatsuniversität - Hochschule für Wirtschaft, Moskau) seit September 2002.