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"Politikwissenschaft in deutscher Sprache an der HSE Moskau" |
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Fakultät für angewandte Politologie |
Staatsuniversität – Hochschule für Wirtschaft (SU–HSW)
Die Idee diese Universität zu gründen entstand Ende der 80er bis Anfang der 90er Jahre, als klar wurde, daß das alte Lehrmodell nicht den Forderungen des neuen politischen und wirtschaftlichen Systems entspricht. Die Professoren der Moskauer Staatsunversität – Evgenij Jasin, Jaroslav Kuz‘minov, Revold Entov, Oleg Anan‘in, Rustem Nureev – haben versucht das neue System in das alte zu inkorporieren. Als ihre Versuche scheiterten, gründeten sie eine revolutionäre Wirtschaftsschule, die von Anfang an sich den Prinzipien der internationalen Wirtschaft verpflichtet fühlte. Das bedeutete, daß die Studenten die Möglichkeit bekamen echte Prozesse zu analysieren, mit Statistik und wirtschaftlichen Modellen zu arbeiten und von der internationalen Gesellschaft professioneller Ökonomen zu profitieren.
Der erste Versuch, die Universität zu gründen, war die Gründung des Lehrstuhls der Wirtschaftstheorie in der Physischen Universität (1989–1990) und in der Moskauer Staatsuniversität an den Fakultäten für Physik und Geschichte (1990–1991). Die Studenten konnten zwischen verschiedenen Lehrveranstaltungen wählen; der Unterricht wurde von den ehemaligen Studenten der Fakultät für Wirtschaft an der Moskauer Staatsuniversität durchgeführt. Unter den Studenten dieser Lehrstühle waren auch diejenige, die später geholfen hatten, die SU–HSW zu gründen. Eine große Hilfe leistete der auf ein Jahr beschränkte Soros–Grant, den die Schule im Jahr 1989 bekam.
1991 hatten E. Jasin und J. Kuz‘minov mit der Hilfe von L. Abalkin und E. Gajdar das Konzept der neuen Universität entwickelt. Zuerst sollte diese Universität bei der Wirtsschaftsabteilung der Russischer Wissenschaftsakademie gegründet werden. Zur selben Zeit wurde das Projekt der EU-Komission vorgelegt, deren Grant geholfen hat, die Basis einer Universität zu bilden, die dem internationalen Bildungsstandart entsprechen konnte.
Die HSE, die zuerst als ein Vorbereitungszentrum für Magister gedacht war, wurde mit einer Regierungsverordnung Rußlands vom 27 November 1992 organisiert.
Am Anfang wurden die Kenntnisse der Lehrer aufgefrischt: R. Entov hielt Vorlesungen in Wirtschaftstheorie und G. Kantorovitsch – in Mathematik. Seit 1993 machen Professoren der HSW regelmäßig ein Praktikum an den bedeutendsten europäischen Universitäten.
Erklärtes Ziel der Hochschule ist es, Lehre und (die auf die Lösung russischer Probleme orientierte) Praxis in gewinnbringender Form zu vereinbaren. So sind angewandte Mathematik und Fremdsprachen ebenso Teil des Programms, wie die Beteiligung renommierter Wissenschaftler und Regierungsberater an der Arbeit der Hochschule. Unter die Professoren der HSE sind Ökonomen, die früher in der Regierung gearbeitet haben – E. Jasin, A. Schohin, S. Vasiliev, J. Urinson, V. Kossov, E. Gavrilenkov, M. Kopejkin, V. Baranov.
1995 wurde aus der HSE eine Universität, in der außer Ökonomen, auch Soziologen, Manager und Politologen ausgebildet werden. Mit den Professoren wie O. Schkaratan, L. Ionin, S. Filonivitsch wurden neue wissenschaftliche Kollektive gebildet.
Zur selben Zeit wurden wissenschaftliche Zentren an der HSE gebildet, die sich an Auftragsforschungen der Zentralbank, des Wirtschaftsministeriums, des Bildungsministeriums und kommerzieller Banken bzw. Firmen orientierten.
Schon heute ist die Hochschule für Wirtschaft mit ihren Abteilungen als Beratungstelle für russische Wirtschaftsbehörden tätig, und ist u. a. Mitbegründerin des Zentrum für strategische Analysen (unter Leitung Herman Gref's), das sich mit den wirtschaftlichen und politischen Reformen in Russland beschäftigt. Rektor Yaroslav Kus’minov ist Mitglied im Aufsichtsrat dieses Zentrums. Die Mitarbeit der Präsidentenberater Gleb Pavlovskij, Petr Zhedrovizkij oder von Staatsduma-Abgeordneten (und Vorsitzenden des Bank-Ausschusses) Alexander Schochin zeugen ebenso für die Verbindung zwischen der HSE und Regierungskreisen.
Heute lauten die Prinzipien der HSW:
·das Entsprechen internationalen Standarts
der Wirtschaft- und Sozialwissenschaften,
·fachbezogene Gegenseitigkeit,
·Verbindung zwischen Paktikum und Theorie,
·Bildungsmission in ganz Rußland.
Jede politikbezogene Tätigkeit an der Universität ist verboten. Die Lehrer haben das Recht, persönliche Stellungnahmen zu machen, persönliche Meinungen zu äußern, wenn es auf den modernen wissenschaftlichen Nachforschungen basiert.
Das Direktorat der HSW:
1) Jasin Jevgenij Grigorievitsch, wissenschaftlicher
Leiter
2) Schochin Alexander Nikolaevitsch, President
3) Kuz‘minov Jaroslav Ivanovitsch, Rektor
4) Lubimov Lev L‘vovitsch, der erste Prorektor
Seit ihrer Gründung im Jahre 1992 will die HSE dem Programm
der besten Universitäten der Welt folgen. Als
Entscheidung für dieses Herausforderung hatte die HSE:
• die besten Professoren, die entweder erfahrene
Ökonomen sind oder ein Praktikum in berühmten westlichen Hochschulen
gemacht haben, berufen,
• einen Curricula geschaffen, der Bakkalaureat
– und Magisterlehrgänge umfasst,
• ausländische Professoren eingeladen (z.B.
aus Paris–1, Panteon–Sorbonne, Paris–10, Uni-Erasmus Rotterdam usw),
• eine ganze Reihe von modernen Büchern und
Lehrbücher herausgegeben.
• mit der Unterstützung der London School
of Economics and Policy Science das Internationale Kollege der Wirtschaft
und Finanzen gegründet.
• den Magistern die Möglichkeit gegeben, ein
internationales Diplom an der Erasmus Universität zu bekommen.
• regelmäßige Praktika in verschiedenen
Ländern für Studenten und Lehrer organisiert.
Das wichtigste Ziel der Universität ist es, hochqualifizierte Ökonomen für die Regierung zu schulen. Daher nehmen die Studenten schon während des Studiums an den Reformen teil. Das Wirtschatfsprogramm wird also praktisch vom Wirtschaftsministerium vorgegeben.
Die Fähigkeit eine orientierbare Analyse zu führen und optimale Lösungen für jedes Problem zu finden, bestimmte Regierungsprobleme genauso wie auch Probleme im privaten Sektor, verlangt harte und seriose theoretische Vorbereitung, wirtschaftliches und mathematisches Wissen und Kenntnisse neuer Nachforschungen in Wirtschaft und Mathematik.
Dank all dieser obengenannten Punkte und Aufgaben, wird die HSE heutzutage sehr hochgeschätzt und gefördert, z. B. das Projekt TACIS "Verstärkung der HSE". Seit 1994 leitet HSE mit der Unterstützung von TACIS und dem Ministerium der allgemeinen und professionellen Bildung das Projekt "Das Unterrichten wirtschaftlicher Disziplinen und Management in Schulen, technischen und klassischen Universitäten". Deshalb erneuert die HSW mit seinen westlichen Kollegen das Wissen der Lehrer in weiten Regionen Rußlands, veranstaltet für sie Praktika und schreibt neue Lehrbücher.
Die Professoren, die Lehrer und Mitarbeiter der HSW wurdenn in vielen Wettbewerben von russischen und ausländischen Organisationen mit Preisen ausgezeichnet, u. a. - mehr als 10 Preise im Programm "Open Society", die für das Schreiben neuer Bücher bestimmt waren.
Mit der Regierungsverordnung vom 12 September 1997 Nr. 1162 soll die HSE im Förderationsprogramm »Fachleute für wirtschaftliche Reformen», das zur Entwicklung einer russischen Wirtschaftsausbildung führen soll, die Hauptrolle spielen.
In der HSE wurde ein Verein gebildet, der sich mit dem Vorbereiten verschiedener Magisterprogramme beschäftigt. In diesem Verein sind die besten, spezialisierten Universitäten vertreten.
Die HSE hat im Verglech zu anderen Universitäten die größte Magistratur, dabei sind die meisten Studenten nicht aus Moskau, sondern aus weitliegenden Regionen. In Nijnij Novgorod, Novosibirsk, Perm und St. Petersburg wurden Filiale der HSW eröffnet. Damit will man fähigen Leuten die Chance geben in einer der besten Universitäten Rußlands zu studieren.
Die ersten Absolventen der Universität arbeiten heute in Ministerien, der Wirtschaft, in Wissenschaft oder unterrichten an der HSE.
Die Abgänger der Magisterkurse erhalten die Möglichkeit ein Diplom der Erasmus-Universität zu erwerben. 1995–97 haben 28 Studenten ein derartiges Diplom erhalten. 1997 begann die HSE mit dem Institut von Tinbergen zusammenzuarbeiten, das Aspiranten zum Ph.D. vorbereitet. Heute gibt es 4 Doktoranden in diesem Programm.
Die letzten 5 Jahre hat sich die HSE mit der Entwicklung
eines für Rußland neuen Lehrplans befasst. Das ist ihr,
vielleicht als erste Hochschule in Rußland gelungen. Magistraturstudenten haben
heute keine Schwierigkeiten dem Unterricht ausländischer Professoren in
englischer Sprache zu folgen und ihre Aufgaben zu erledigen.
Fakultät für angewandte
Politologie
(Stand - 01.09.2001)
Postanschrift:
z. H. Dekan, Prof. Leonid
Ionin
ul. Mjasnitzkaja, 20
101987 Moskau
Russland
Telefonverbindung: +7 (095) 921-8278, 921-3357,
928-8903, 924-0739
Fax: +7 (095) 924-4560
WWW-Präsenz: http://www.hse.ru/politology/default.html
Information über HSW auf Englisch: http://www.hse.ru/en/about.htm
Studiengänge:
Fakultät für angewandte Politologie bietet
eine Ausbildung in zwei Fächern (Direktstudium) an: «Politologie»
und «Öffentliche Arbeit (PR)»:
·Bachelor-Studiengang, 4 Jahre (1-8 Semester)
·Magister-Studiengang, 2 Jahre (9-12 Semester)
An der Fakultät studieren zur Zeit (Stand 01.91.2001) 240 Bachelor- (1.-3. Studienjahr) und 43 Magister-Studenten (1.-2. Studienjahr). Für das Studienjahr 2001/2002 wurde die Anzahl der Zulassungen auf 60 Bachelor- und 20 Magister-Studenten festgelegt.
Das Studium wird an der Fakultät für Angewandte
Politologie seit dem 1.9.2000 nicht mehr nach Semestern eingeteilt, sondern
ist modularisiert, und damit in die folgenden aufeinanderfolgenden Abschnitte
(Module) eingeteilt:
1. Modul - 01.09.- 31.10. (9 Wochen)
2. Modul - 01.11.- 31.12. (9 Wochen)
3. Modul - 15.01.- 28.2. (7 Wochen)
4. Modul - 01.3.-30.04. (9 Wochen)
5. Modul - 11.05.-30.06. (7 Wochen)
Zum Wissenschaftsrat der Fakultät gehören u. a. Dekan, alle InhaberInnen der Lehrstühle, alle ProfessorInnen der Fakultät, ein Verteter/in der studentischen Organisation, die Vertreter anderer Fakultäten der HSE, usw.
Die Fakultät bietet auch folgende gebührenpflichtige
Weiterbildungskursus an:
1. "Management der Wahlkampagnien" (zusammen mit
dem Beratungszentrum "Nikkolo
M")
2. "PR in finanziellen Organisationen" (zusammen
mit dem "Nationalen Depositariumzentrum")
Konzept:
1. Organische Verbindung der traditionellen akademischen
Wissenschaft mit dem Studium der realen politischen Technologien. Dadurch
sollten für Absolventen gute Chansen auf den russischen Arbeitsmarkt
versorgt werden.
2. Studieninhalte sind während der ersten drei Studienjahre u. a. - allgemeine Politologie, politikrelevante Aspekte der VWL, Management, Rechtswissenschaft, Soziologie; außerdem angewandte Mathematik und Fremdsprachen. Die erste obligatorische Fremdsprache ist Englisch. Seit dem 1.11.2000 lernen Bachelor- und Magister-Studenten auch die zweite obligatorische Fremdsprache - wahlweise Deutsch oder Französisch. 103 Studiernede sind für Deutsch und 77 - für Französisch angemeldet.
3. Praktik-orientierte Ausbildung während der letzten Studienjahre, die als auch auf den Seminaren und das Praktikun in den Firmen bzw. speziell organisierten Bildungszentren gezielt, sowie in den "Meisterklassen" der führenden Fachleute in dem korporativen Marketing und PR verwirklicht ist. Erwähnte Praktik soll mehr die Hälften der Lehrzeit seit vierten (im Falle der Diplom-Studiengang - seit fünften) besetzen; Dozenten, die hier unterrichten, sind aus dem praktischen Gebiet eingeladen.
Obwohl (dank der Spezialisierung) die Absolventen auf relativ engen Arbeitsmarktsegment gezielt werden, können sie nach Staatsexamen in breitem Fachspektrum - von Journalistik bis Sozialforschung - erfolgreich arbeiten.
Struktur:
Außer dem Dekanat und der methodischen Abteilung
gehören zum Bestandteile der Fakultät vier Lehrstühle:
1) Lehrstuhl für allgemeine Politilogie
Inhaber (komissarisch) - Leonid
Ionin, Prof., Dr. phil. (habil).
Der Lehrstuhl zeichnet sich für die Ausbildung
vom ersten bis zum dritten Studienjahr verantwortlich.
2) Lehrstuhl für angewandte Politologie
Inhaber - Leonid
Ionin, Prof., Dr. phil. (habil).
Dieser Lehrstuhl zeichnet sich für die Spezialisierung
im vierten bis sechsten Studienjahr verantwortlich. Gleichzeitig entwickelt
und realisiert er andere Ausbildungsprogramme: Magister-Studiengang, Umschulungsprogramm,
Programm der zweiten höchsten Ausbildung, die Reihe der kurzfristigen
Programme.
Professor, Dr. jur. (habil) Yurij Vedeneev, Abteilungsleiter von Zentralen Wahlkomission der Russischen Föderation, ist als Inhaber des neuen, im Jahr 2002 zu gründende Lehrstuhl für Politik und Recht vorgesehen.
Ferner ist die Gründung des Lehrstuhles für Policy Analyse geplant. Für die Ausarbeitung des entsprechenden Lehrplanes ist Herr Dr. Daniel Tsygankov zuständig.
3) Lehrstuhl für politische Beratung und Wahltechnologien
Inhaber - Alexej Sitnikov, Prof., Dr. psych. (habil),
Generaldirektor der Beratungsfirma "Image-Contakt".
Der Lehrstuhl zeichnet sich für die Praxisaspekte des Studiums verantwortlich.
4) Lehrstuhl für Public Policy
Inhaberin - Nina
Beljaeva, Prof., Dr. jur., Präsidentin des internationalen
Fonds "Interligal". Diesem Lehrstuhl gehört auch der führende
Mitarbeiter der Beratungsfirma "Zentrum für
politischen Technologien" Alexej Zudin an.
Schwerpunkttthemen dieses Lehrstuhls sind Probleme
der zivilen Gesellschaft in Rußland, und hier vor allem "technologische"
Aspekte; das Zusammenwirken von Staat und transnationalen Akteuren, Parteibildung;
Legislation, Lobbyisten, usw.